Greater
Von Hubert Keßler
„Vicky, weißt du nicht, dass der Wert in dir viel größer ist als die Last deiner Krankheit?“, so ein Zitat aus dem Film, mit dem Frau Groos, die Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins „Support International“ in das Treffen einleitete.
Am Leben der Frauen des Meeting Point teilnehmen - das ermöglicht der als “Nicht-Dokumentarfilm” präsentierte Film des italienischen Filme-Machers Emmanuel Exitu. Er bietet eine neue Sicht auf Menschen mit HIV, denn er zeigt sie nicht als Opfer. Wenn wir anschauen, wie die verschiedenen Geschichten der kranken Frauen aus Kireka und Naguru darin zusammengeführt werden, nehmen wir wahr, dass wir das Leben nicht in der Weise betrachten, wie es dem Mainstream entsprechen würde. Begeisternde Persönlichkeiten voller Lebensfreude erzählen uns ihre Geschichte und zeigen uns ihre Tänze.
Man merkt, dass der Autor uns nicht einfach erzählen will, wie man diese Welt sehen soll - vielmehr macht er sich zum Vehikel, durch das wir selbst in diese besondere Welt eindringen können. Greater wurde in Cannes 2008 von dem amerikanischen Regisseur Spike Lee mit dem ersten Preis bei einem Online-Filmfestival ausgezeichnet.
Am Donnerstag nach dem Weltaidstag am 2. Dezember wird in der Schule JKG in der 6-7 Std. dieser Film gezeigt und anschließend wird Frau Groos von Support International e.V. über die Aidsproblematik in Afrika sprechen. Sie begleitet unter anderem seit vielen Jahren eine Gruppe von aidskranken Frauen, die sich um Frau Rose Busingye und dem von dieser gegründeten Meetingpoint zusammen getan haben. Frau Busingye bekam 2003 für ihr Werk den Friedenspreis “Servitor Pacis” (“Diener des Friedens”).
Beeindruckend ist, dass eine zutiefst menschliche Dramatik, ja Tragödie auf nicht primär technische Weise angegangen wird.