Und dennoch gibt es Hoffnung
Von Hubert Keßler
Von einer großen Hoffnung am Anfang eines neuen Lebens spricht der japanische Radiologe Dr. Takashi Nagai, nachdem der Abwurf der Atombombe über Nagasaki 1945 ihm seine Ehefrau Midori und all seinen Besitz genommen hat.
Nicht Hass und Rachsucht prägen den Arzt, sondern der Wille zum Frieden und die Bereitschaft zur Versöhnung. Durch entscheidende Lebensereignisse, Gedanken aus Pascals „Pensées“ und die Begegnung mit einer christlichen Familie fand er zum katholischen Glauben. Er und seine Frau Midori wurden für das durch zwei Kriege verwundete Volk zu Zeugen selbstloser Nächstenliebe.
Heute ist Krieg in Europa. Er fordert uns heraus, politisch und persönlich und lässt die Frage in uns entstehen, auf wen schauen wir, an wem kann man sich orientieren? Diese Fragen machen es lohnend, hier und heute auf das Leben von Takashi und Midori Nagai zu schauen, mehr als 70 Jahre nach ihrem Tod und in vielen Tausend Kilometern Entfernung.
Ihr Lebensweg ist von der Suche nach Wahrheit, Sinn und persönlicher Berufung gekennzeichnet in der Gewissheit, dass die Antwort darauf Tag für Tag entdeckt werden kann. Die beiden bezeugen ihren Zeitgenossen ebenso wie uns, wie diese Suche das Herz des Menschen auf Christus hin öffnet. Ihr Glaube befähigt Takashi und Midori zu einer selbstlosen Hingabe, durch die sie zu wichtigen Ratgebern in ihrer Umgebung werden.
Takashi überlebt den Atombombenabwurf. Trotz fortschreitender Strahlenkrankheit, die ihn bald ans Bett fesselt, ist seine Lebensfreude ungebrochen. Er schreibt wissenschaftliche und autobiographische Bücher und setzt sich unermüdlich für Versöhnung, Frieden und Wiederaufbau ein. In vielen Menschen entfachte er neuen Mut. Er ist ein entscheidender Hoffnungsträger in seiner Umgebung und weit über Japan hinaus.
Die Ausstellung zeigt auf 47 grafisch sehr ansprechenden Bildtafeln das Leben von Takashi und Midori Nagai und würdigt darüber hinaus die Geschichte des Christentums in Japan sowie die dortige shintoistische und buddhistischen Spiritualität.
Sie wurde bereits beim Meeting für Völkerfreundschaft in Rimini unter dem Titel „Verkündigung aus Nagasaki“ sowie beim New York Encounter über 20.000 Besuchern gezeigt. In Deutschland wird sie in Passau, Eichstätt und in Bruchsal.