Ausstellung Christopherkreis Bruchsal
Von Hubert Keßler
In der badischen Amtsstadt Bruchsal, 33 km südlich von Heidelberg, bestand eine Gruppe des Bundes »Neudeutschland«, die in den frühen zwanziger Jahren gegründet worden war und Schüler des humanistischen Gymnasiums und der Oberrealschule umfaßte. Als Hitler an die Macht kam, gehörten ihr etwa 35 Mitglieder an. Anfänglicher Ungewissheit, wie sich das neue Regime zur Kirche und zu den kirchlichen Organisationen verhalten werde, folgte nach dem Abschluss des Reichskonkordats eine Zeit der Hoffnung, die katholische Jugendarbeit werde fortgesetzt werden können. Aber bald stellte sich heraus, daß solche Hoffnungen trügerisch waren. Die Auffassungen darüber, was der kirchlichen Jugend erlaubt und was ihr verboten sei, waren sehr verschieden. Nur das »rein Religiöse« sollte gestattet sein; jede »weltliche« Aktivität, auch wenn sie nichts mit Politik zu tun hatte, war untersagt. Die Gruppe Christopher lies sich ihre Freundschaft untereinander und mit Christus nicht verbieten. Das hatte Konsequenzen.
Christuskreuz und Hakenkreuz
Schuljahresbericht JKG
Rolf Maier
Bruchsaler Schüler in Opposition zum totalitären NS-Staat
Bruchsal in Aufregung
1. Wie hießen die beteiligten Jugendlichen?
2. Welche Motive hatten die Jugendlichen?
3. Wie waren sie organisiert?
4. Welche Gedanken bewegten sie?
5. Was taten die Jugendlichen in der Illegalität?
6. Wie wurden die Jugendlichen entdeckt, und welche Strafen verfügten die Gerichte?
Zur Einschätzung der illegalen Bruchsaler “Christopher-Gruppe”
Bruchsal in Aufregung
Mai 1941 - eine Kleinstadt ist in heller Aufregung. In Bruchsal schlägt die Geheime Staatspolizei (Gestapo) zu; sie
entdeckt eine illegale Jugendgruppe, führt bei dem Leiter dieser Organisation eine Hausdurchsuchung durch, läßt diesen
jungen Menschen unter Begleitung mehrerer Kripo-Beamten das bei ihm beschlagnahmte Material eigenhändig auf einem
Ziehwagen zum Gefängnis bringen und verfügt seine Überstellung in Untersuchungshaft. Kurz darauf organisiert die Gestapo
eine “schlagfertige Aktion” gegen alle Gruppenmitglieder, auch gegen die Eltern derjenigen, die inzwischen keine Schüler
mehr waren und jetzt Studenten oder als Soldaten bei der Wehrmacht waren.
Unter den festgenommenen und verhörten jungen Menschen befanden sich Schüler des Schloßgymnasiums (heute
Schönborn-Gymnasium) und Schüler der Freiherr-vom-Stein-Oberschule, Vorgänger des heutigen Justus-Knecht-Gymnasiums.
Die Leitung der NSDAP Bruchsal verkündete daraufhin, “man sei in Bruchsal einer von jugendlichen Verbrechern geleiteten
Geheimorganisation auf die Spur gekommen, deren Ziel es sei, das Regime zu stürzen und ein ‘neues Deutschland’ zu
gründen. Man habe eine Schwarzdruckerei im Keller eines Bruchsaler Hauses entdeckt, in der Flugblätter mit der
Aufforderung an die Wehrmacht, die Waffen niederzulegen, hergestellt worden seien. Auch in der Bruchsaler Kaserne hätten
sich solche Umtriebe erstreckt”.1 Im folgenden wird über die Namen und die Geschichte dieser katholisch geprägten
Jugendgruppe berichtet.
1. Wie hießen die beteiligten Jugendlichen?
Der anfangs erwähnte und in U-Haft genommene Schüler hieß Wilhelm Eckert (geboren 1923, gefallen in Sizilien 1943), außerdem nennt die Gestapo in ihrem Schreiben vom 20. Mai 1941 an das Ministerium für Kultus und Unterricht in Karlsruhe folgende Namen2: Der Gruppe “Christopher” in Bruchsal gehören folgende Schüler des Schloßgymnasiums an:
Hermann, Hubert und Franzpeter Bläsi
(Söhne des Prof. Bläsi)
Rudi Farrenkopf
Willibrod Kraut (Sohn des Lehrers Kraut)
Berthold Frey
Norbert Lampert
Werner und Klaus Schnell
Kunibert Saur
Willi Fröhlich (Sohn des Hausmeisters
Fröhlich)
Rudolf Fackler
Erich Schulz
Hermann Soder
Franz Schmidt
Joseph Sparn
Günther Fierhauser
Emil Greulich (Sohn des Studienrats Greulich)
Ferner besuchten die Freiherr-vom-Stein-Oberschule
Franz Brückmann und
Gerhard Dengel.
Weitere Namen von ehemaligen Mitgliedern der illegalen Jugendorganisation, die zunächst “Neudeutschland” und dann
“Christopher-Gruppe” hieß, befinden sich ebenfalls in den Akten des Generallandesarchivs Baden.
Es sind dies neben Eckert die weiteren Hauptangeklagten Franz J. Schmitt (Jg. 1916) und Otto Pfau (Jg. 1921; gefallen im
Zweiten Weltkrieg) sowie die sich bei der Wehrmacht befindlichen Soldaten Hans Bausch (1921-1991), Anton Heuchemer (Jg.
1919), Otto B. Roegele (Jg. 1920), Paul Kallenbach (Jg. 1921) und der Theologiestudent Fritz Sautner (Jg. 1921).
Kallenbach und Sautner hatten beide 1940 ihr Abitur am Vorgänger des JKG, an der Freiherr-vom-Stein-Oberschule,
erworben.
Insgesamt können also aus den Reihen des Vorläufers des JKG folgende Schüler genannt werden, die in der illegalen
Jugendgruppe in den Jahren 1939 bis 1941 tätig waren:
Franz Brückmann; Gerhard Dengel; Paul Kallenbach und Fritz Sautner
2. Welche Motive hatten die Jugendlichen?
Bestimmend für ihr Verhältnis zum neuen Staat der Nationalsozialisten bzw. zur NSDAP wurde und blieb ihre prinzipielle
Treue zum Katholizismus.
In Bruchsal, mit seiner überwiegend katholischen Bevölkerung und einer ausgeprägten kirchlichen Arbeit, errang das
Zentrum, die Volkspartei der Katholiken, auch bei der letzten demokratischen Wahl der Weimarer Republik 1932 die
stärkste Position bei den Reichstagswahlen. Das Zentrum und die katholische Kirche bekämpften den Rassenhaß und die
Ideologie der NSDAP als Neuheidentum, z.B. karikierte die katholische Presse den Bezug der NS-Ideologie auf Wotan, den
höchsten Gott der vorchristlichen germanischen Stämme.3
Darüber hinaus untersagte die Kirche den Gläubigen die Mitgliedschaft in der NSDAP. Von daher ist es nicht
verwunderlich, wenn die Anhänger des Zentrum dem Nationalsozialismus gegenüber am meisten resistent blieben.
Hitler selbst, der übrigens für die Mehrheit der protestantischen Geistlichen eher nur Verachtung empfand,
respektierte (als getaufter Katholik !?) die gesellschaftliche Stellung der katholischen Kirche, lehnte aber ihre Lehre
schärfstens ab und erachtete das Christentum als “Sklavenreligion”. Er lächelte über alles, “was sich auf ein Leben nach
dem Tod bezog.”4
Hitlers Antikirchentum kam zunächst aus machtpolitischem Kalkül nicht allzu deutlich zum Vorschein, so daß es für ihn
und die NS-Regierung einem diplomatischen Sieg gleichkam, als er mit dem Vatikan am 22. Juli 1933 ein Konkordat schloß,
das die Rechte der katholischen Kirche sicherte und hierbei besonders die katholische Jugendarbeit und den
Religionsunterricht. “Nach dem Krieg aber, so hatte er sich geschworen, wollte er die christlichen Kirchen in
Deutschland mit den Wurzeln ausreißen und ihren Einfluß ausmerzen.”5
Aber dieses Abkommen hinderte die Nationalsozialisten nicht, gegen die Kirche vorzugehen. Die Gestapo Baden wußte zu
berichten, daß 1934 in einigen Orten noch mehr Jugendliche bei den katholischen Jugendverbänden als bei der
Hitler-Jugend (HJ) organisiert seien, daß diese durch demonstrative “Unterlassung des Fahnengrußes die HJ zu
provozieren” suche und die katholische Geistlichkeit in ihrer Wirkung “weit gefährlicher” sei “als die Neuorganisation
der KPD, die keine Massen hinter sich bringen kann… Die katholische Geistlichkeit propagiert heute offen den
Kulturkampf gegen das angebliche Neuheidentum, das sich überall breitmache.”6 1935 verbot konsequenterweise dann der
badische Innenminister alle konfessionellen Jugendverbände.
Auf diesem Hintergrund ist die nun erfolgende Abschottung der Bruchsaler Jugendlichen zu sehen, die, um ihren religiösen
Standpunkt zu wahren, gezwungen schienen, ihren Glauben illegal zu leben. Scheinmitgliedschaften in der HJ sollten
eventuelle Hinterfragungen vereiteln, obgleich anfangs der Nazi-Herrschaft viele katholische Jugendliche ehrlich sich
für die neue Zeit begeistern konnten.
Weil die NSDAP eigentlich eine relativ attraktive Jugendarbeit betrieb, die die Jugendlichen auch in Gegensatz zur
Tradition der Eltern brachte, und gleichzeitig die Kirche die NS-Ideologie als unvereinbar mit dem Christentum
betrachtete, gerieten viele Jugendliche in einen Glaubenszwiespalt (z.B. Hitlerjunge - Katholik). Sie mußten “zwischen
zwei konträren Welten pendeln”. Daher ergab sich eine Position bei den Schülern, die “weniger aus einer bewußten
politischen Entscheidung, als vielmehr aus der Angst vor dem Antichristen” resultierte.7
Naturgemäß war das Gros der Bruchsaler Gruppe aus religiös-katholischen Elternhäusern, aber auch Schüler, die aus einem
liberalen Milieu stammten, suchten den Weg zu den “Neudeutschen”.8
3.Wie waren die Jugendlichen organisiert?
Die 1941 aufgedeckte “Christopher-Gruppe” Bruchsal stand eindeutig in der Tradition des 1919 in Köln gegründeten
Verbandes “Neudeutschland” (Abkürzung: ND).[^9]
1920 konstituierte sich dann der Gau Baden im territorialen Rahmen des Erzbistums Freiburg, der am Ende der Weimarer
Republik 1930 regionalisiert wurde, z.B. entstand in dieser Zeit der Kreis Umland Karlsruhe. 1931 fand in Bruchsal sogar
ein Leitertreffen des ND statt.
Ende 1933 gehörten zum Kreis des ND in Bruchsal noch dreißig Jungen. Wie oben schon erwähnt, erlaubte die NS-Regierung
nach dem Verbot der konfessionellen Jugendverbände nur noch rein kirchlich-religiöse Aktivitäten. Verboten wurden das
Tragen von Uniformen, Abzeichen, Fahnen, Zelten, Wandern und das organisierte Ausüben von Sport.
Das Organisationsschema des ND ergab folgendes Bild, das sowohl vor als auch nach 1933 aus den Akten zu entnehmen ist,
wobei die Mittelgruppe zeitweise mangels Masse nicht existierte; auch die “Christopher-Gruppe” als Fortsetzer des ND
benutzte diesen Einteilungsmodus.
Klassen 5 bis 8: Junggruppe “Wölflinge”
Klassen 9 und 10: Mittelgruppe “Knappen”
Klassen 11 und 12: Obergruppe “Ritter”
Anzumerken ist, daß zu dieser Zeit die gymnasiale Laufbahn nach zwölf Jahren mit dem Abitur endete.
Endgültiges Verbot erhielt der ND-Verband kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges am 27. Juni 1939. Der damalige Leiter
des ND, der gerade eben beim Abfassen dieses Aufsatzes verstorbene Hans Bausch, ehemals Intendant des SDR, informierte
alle Mitglieder und verwies darauf, daß ab sofort jegliche “Fortführung der verbotenen Organisation oder jegliche
Tarnung mit Geld- und Gefängnisstrafen geahndet wird.”9
Dennoch entstand bald darauf die Gruppe “Christopher”, die sich in bewußter Fortführung des ND unter der Losung “Löscht
den Geist nicht aus”, neu zusammenfand. (Namen und Mitglieder des ND aus diesem Zeitraum findet man in dem beigefügten
Ereignisüberblick.)
4.Welche Gedanken bewegten die Jugendlichen?
Unbestreitbar ermöglichte das Konkordat von 1933 zwischen dem Vatikan und der Hitler-Regierung den Aufbau eines inneren
Widerstands und die Entwicklung von Lebensgestaltungen, die konträr zur alltäglichen Lebensweise der Mehrheit der
Bevölkerung liefen. Paul Kallenbach meinte, daß in seiner Klasse 1940 an der Freiherr-vom-Stein-Oberschule (Vorgänger
des JKG) das Verhältnis zwischen Anhängern und Gegnern des NS-Regimes 18:4 betrug.10
In vielen Bistümern des Deutschen Reiches, so z.B. im Bistum Münster personifiziert in Bischof v. Galen, wußten sich die
jungen Katholiken in ihrer Resistenz einig mit den kirchlichen Oberen.
Bei der Wiedergabe der Vorstellungen aus dem damaligen Kreis der “Christopher-Gruppe” beschränken wir uns hier auf die
ehemaligen Schüler Fritz Sautner und Paul Kallenbach; von den Schülern Dengel und Brückmann, die zu diesem Zeitpunkt
wohl noch keine vierzehn Jahre alt waren, liegen keine schriftlichen Zeugnisse vor.
Die hier notierten Auszüge der schriftlichen Niederlegungen der beiden ehemaligen Schüler sind den Akten des
Generallandesarchivs Karlsruhe entnommen; für Paul Kallenbach wird die Authentizität der Texte verbürgt.
Paul Kallenbach, der Ende 1938 ein Tagebuch11 zu schreiben begann, gab dieses aus Sicherheitsgründen dem Leiter der
“Christopher-Gruppe”, W. Eckert, mit dem er verwandt war, so daß bei der Verhaftung Eckerts die Gestapo dieses Dokument
entdeckte. In den Berichten der Behörde begann das Tagebuch, das inzwischen nicht mehr auffindbar ist, am 2. August
Kallenbach notierte am 16. August 1939, daß “die Bruhrainer…die eifrigsten Katholiken des Erzbistums” Baden seien. Am
- August 1939, also noch vor dem Abschluß des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes am 23. August 1939, schreibt
Kallenbach anläßlich eines Besuchs einer deutschen Delegation in Moskau: “Polnische Teilung. Warum auch nicht, der
heutige Nationalsozialismus und der Bolschewismus kommen praktisch auf das gleiche heraus: Unterdrückung jeder
Freiheit
und eine Führung, die sich als Beauftragte des Volkes ausgibt, außerdem die Kirchenfeindschaft.”
Man bedenke, dies äußerte ein achtzehnjähriger Gymnasiast, der dadurch die totalitäre Struktur beider Regimes außerordentlich realitätsnah erfaßte und daher die Antihaltung der Zentrumspartei in der Endphase mehr als nur paraphrasierte (vgl. Karikaturen in Abschnitt 2). Im Gespräch mit Anton Heuchemer, im Tagebuch “An” genannt, am 1. Oktober 1939, also nach Kriegsbeginn, stand erneut das Zusammengehen der beiden Diktatoren Hitler und Stalin im Mittelpunkt. Heuchemer meinte, “daß ein Zusammengehen nicht in Frage komme, es sei nur so, daß zwei machtgierige Menschen einander benützen.” Welch’ kluge Analyse angesichts des 1941 begonnenen Krieges zwischen Deutschland und der UdSSR!
Eine ablehnende Bewertung über den ungeliebten HJ-Dienst liest man am 4. Oktober 1939. “Abends fängt der blöde HJ-Dienst wieder an. Das Gewehr auseinandernehmen, ich hoffe, daß es das letzte Mal war.”
Lebensdaten zu Paul Kallenbach:
1921 geboren in Bruchsal
1932 Eintritt in Oberrealschule für Jungen in Bruchsal
1938 Eintritt in Neudeutschland
Reise nach Rom
1940 Abitur an Freiherr-vom-Stein-Oberschule
Reichsarbeitsdienst und Wehrmacht (bis 1945)
1945/1950 Studium der Theologie in Freiburg
1951 Priesterweihe
1951/52 Kaplan in Aglasterhausen
1952/59 Kaplan in Offenburg
seit 1959 Pfarrer in Bruchsal-Heidelsheim
Am 21. Oktober 1939 schreibt Kallenbach einen Satz, der der Gestapo besonders in die Magengrube fährt; denn sie hebt
diesen Auszug durch Unterstreichung hervor: “Wenn doch nur der Herrgott endlich diesen Sauhund Hitler mitsamt seinen
Spür- und Bluthunden in einen sicheren Käfig sperren wollte, daß sie unserem Volk nicht noch mehr schaden, das Beste
wäre, daß sie alle verrecken!” Was mögen wohl die lesenden Gestapo-Leute hierbei gedacht haben?
Diskussionen innerhalb der illegalen Gruppe entnimmt man ebenfalls dem Tagebuch, so z.B. die strittigen Punkte Tanzen,
schädliches Rauchen und Poussieren mit den Mädchen.
Auch die Briefe Fritz Sautners werden in einem Schreiben der Gestapo vom 27. Mai 1941 wörtlich aufgeführt. Die Behörde
verweist in dieser Angelegenheit auf den Briefwechsel Sautners mit Kallenbach, da Sautner nach Abitur und
Reichsarbeitsdienst, also nach seiner Mitgliedschaft in der “Christopher-Gruppe”, sich dem Theologiestudium zuwandte und
Kallenbach inzwischen auch den Wunsch kundtat, ebenfalls Theologie zu studieren. Eindeutig hob die Gestapo Sautners
“staatsablehnende Einstellung” hervor. Besonders anklagenswert hielt die Behörde Sautners Überzeugung, daß nach einem
siegreich zu Ende geführten Krieg “von einem scharfen Vorgehen gegen die Katholische Kirche” auszugehen sei und daher
ein eindeutiger Sieg der deutschen Wehrmacht nicht wünschenswert erscheine. Sautner urteilt sehr abfällig über die
Studentenführer der NSDAP an der Universität Freiburg. “Blödsinn redeten diese Leute”, schrieb er an Kallenbach am 30.
Oktober 1940, und “Sieg Heil! Nee! Da ist mir die Zeit und der Sonntagsanzug zu schade dafür.” Am Schluß der Auszüge
kommentiert Fritz Sautner die Aufmärsche der Nationalsozialisten so: “Jedesmal wenn ich in der Stadt so eine grölende
Kolonne sehe oder höre, faßt mich ein Ekel.”
Besonders den Gruppenbriefen von Hans Bausch, des Organisators aus der Ferne, widmeten die Gestapo-Leute ihre
Aufmerksamkeit, da hier konkrete Handlungsanweisungen für die Bruchsaler Gruppe gegeben wurden.
5.Was taten die Jugendlichen in der Illegalität?
Zunächst galt es, einen Ort zu finden, an dem die Schüler überhaupt zusammentreffen konnten. Doch dies geschah erst
allmählich; denn nach dem Verbot des ND im Jahre 1939 ging die Gruppe auf “Tauchstation”12, da die Schüler aus
naheliegenden Gründen nicht nur “anfangs Angst” zu verarbeiten hatten. Die dann wieder “in aller Heimlichkeit”
aufgenommenen Aktivitäten, die schon nach 1933 eingeübt werden konnten und mußten, führten aber nicht unbedingt dazu,
daß Kirchgänger nicht ahnten, wer die sich gegen vorherrschende Grundhaltungen stemmende Gruppe sein möge. “Das ist die
Gruppe”, flüsterten sich aktive Katholiken mit Blick auf die beisammenstehenden Jungen zu.
Etwa vier Wochen nach der offiziellen Auflösung des ND beendeten die aktiven Jungkatholiken ihre
“Stillhalte-Periode”.13
Anfänglich kam die nun in “Christopher-Gruppe” umbenannte ND-Organisation im Pfarrhaus der Hofkirche zusammen, wobei
dies bald als hinderlich empfunden wurde; denn dieses lag im “Blickwinkel der Gestapo”. Für das Vinzentius-Haus
entschied sich daraufhin die kleine Schar aus konspirativen Erwägungen, da es ein “winkliger Fuchsbau mit mehreren
Eingängen” war, so daß dadurch eine “Möglichkeit der illegalen Existenz” bestand.14
Die Junggruppe von “Christopher”, deren Beteiligte fast alle noch nicht das vierzehnte Lebensjahr erreicht hatten, und
die die Klassen 5 bis 8 umfaßte, versammelte sich fast regelmäßig montags um 17.30 Uhr im Vinzentius-Haus, die
Obergruppe donnerstags gegen 19.30 bzw. 20.00 Uhr meistens in einer Privatwohnung, wo z.B. in einem günstig gelegenen
Zimmer gelegentlich auch nichtkonforme Lieder gesungen werden konnten.
Bei diesen Treffen sangen die Schüler jedoch nicht nur; sie hörten vielmehr regelmäßig Vorträge, auch von einzelnen
Kaplänen, informierten sich über historische und weltanschauliche Zusammenhänge, trugen selbst Referate über die
Biographien bedeutender Persönlichkeiten vor. Neben diesen wöchentlichen Abenden ergänzte die monatliche Messe und die
vierteljährliche Christusfeier den jetzt doch straffer geführten Zusammenhalt der engagierten Schüler.
Unter Anleitung von Hans Bausch, der nach eigenen Aussagen “wohl am stärksten politisch motiviert”15 war, da sein
Vater Abgeordneter der Zentrumspartei im Badischen Landtag war und nach 1933 von den Nazis drangsaliert wurde, spielte
das Religiöse bei den Heimabenden eine nicht mehr so starke Rolle wie zuvor. Eigene grüne Banner und von einem
Gruppenmitglied geschnitzte Hoheitszeichen, die bei Ernennungen und Verpflichtungen zu “Knappen” und “Rittern” den
einzelnen Schülern anstelle der früher üblichen Anstecknadeln “verliehen” wurden, bezeugen eine von der alltäglichen
Szenerie des Dritten Reiches abgesetzte Welt. Schon am 8. Dezember 1939 beging die Gruppe den Bundesfeiertag des ND, der
1940 wiederum spezieller Anlaß einer Zusammenkunft war. Außerdem setzte Eckert einen Kassierwart, einen Liederwart,
einen Bücherwart und einen Zeugwart ein; wobei letzterer Zelte, Spaten und Flaggen auftreiben sollte, um auch zeitlich
längere Fahrten realisieren zu können. Tatsächlich startete die erste Fahrt nach Horrenberg im Kraichgau an Pfingsten
1940, wo die Teilnehmer drei Tage ein Zeltlager aufschlugen; im Sommer 1940 strampelten die “Christopher”-Jungen mit dem
Fahrrad Richtung Süden und verbrachten auf ihrer “Großfahrt”, wie sie sie nannten, fast drei Wochen miteinander. Hierbei
steuerten sie “Hammerloch” an, ein Heim eines ehemaligen ND-Leiters, und anschließend die Ötztaler Alpen. Einige Schüler
machten sogar im Januar 1941 einige Tage Skiferien, doch selbst bei dieser eigentlich unverfänglichen Skifreizeit wagten
es die Schüler nicht, sich polizeilich zu melden bzw. sich ins Fremdenbuch einzutragen. Niemand wollte die Existenz der
“Christopher-Gruppe” aufs Spiel setzen. Die letzte in den Akten festgehaltene Fahrt führte eine kleine Wandergruppe
Ostern 1941 nach Bretten, wobei es schon vorher üblich war, sogenannte eintägige Sonntagswanderungen gemeinsam
durchzuführen. Oftmals half den Jugendlichen bei Polizeikontrollen die Tatsache, daß einige Schüler gleichzeitig
Mitglied bei der HJ waren und so ihren HJ-Ausweis bzw. sogar einen HJ-Leitungsausweis den manchmal erstaunten Beamten
vorlegen konnten.
Ein bedeutender Tag für die Entwicklung der illegalen Schülergruppe wurde der Einkehrtag mit dem Jesuitenpater Esch, dem
ehemaligen Bundesleiter des legalen ND; am 4. Januar 1941 begegneten sich in Karlsruhe junge katholische Menschen aus
Karlsruhe, Bruchsal und Umgebung, um vormittags Vorträge zu hören und nachmittags in “Christuskreisen” ihre Gedanken
auszutauschen. In Anbetracht der Tatsache, daß Religionsunterricht aus ersichtlichen Gründen in den von den Schülern
besuchten Lehranstalten nicht mehr gegeben wurde, riefen ab Mai 1941 die älteren Schüler die Achtkläßler zu einer
religiösen Jugendstunde zusammen, die selbständig dienstags von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr im Pfarrhaus abgehalten werden
konnte. Ein Kaplan unterrichtete freitags um 18 Uhr Schüler der 6. und 7. Klasse; oftmals wurde der Religionsunterricht
auch gruppenweise erteilt.
Nicht vergessen werden darf eine kleine Aktion von “Christopher”-Schülern im Vorgänger des JKG,
Freiherr-vom-Stein-Oberschule, die das dargelegte Repertoire an Aktivitäten abrunden soll. Paul Kallenbach berichtet in
seinem Tagebuch am 12. Oktober 1939, also ca. fünf Wochen nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, daß anläßlich des
Auftrages an seine Schulklasse, einen Schrank aus dem Klassenzimmer in den Zeichensaal zu transportieren, er die
Gelegenheit genutzt habe, um in Anwesenheit von weiteren drei Schülern “das Kruzifix wieder an die Wand” zu hängen.16
So setzten also auch in Bruchsal Schüler das Christuskreuz gegen das Hakenkreuz.
Hervorgehoben werden muß auch die redaktionelle, künstlerische und expeditorische Arbeit bei der Herausgabe der
“Wir”-Hefte. Diese Hefte sind an anderer Stelle genügend gewürdigt worden 17, so daß hier nur der Hinweis angebracht
erscheint, daß die illegale Gruppe, nachdem immer mehr aus der Organisation zur deutschen Wehrmacht eingezogen wurden,
nun das dringende “Bedürfnis nach Gedankenaustausch und gegenseitiger Unterrichtung” gewährleisten wollte und somit
beschloß, hektographierte Hefte bzw. Rundschreiben herauszugeben; “Zusammenstellung und Vervielfältigung der Hefte
blieben in Bruchsal.”18
Diese Rundschreiben, die insgesamt fünfmal erschienen, galten dann später der Gestapo als Beweis “für den die Wehrkraft
zersetzenden Einfluß” auf Soldaten. Anleitung und Anweisung für Planung und Inhalt der Hefte leistete Hans Bausch
brieflich; gedruckt wurden die 1940/41 zusammengestellten “Rundschreiben” auf einem Vervielfältigungsapparat, den der
Vater eines Mitglieds der Gruppe besaß.
Zwei Holzschnitte, die Paul Kallenbach für eines dieser Hefte anfertigte, dokumentieren einmal das aufrechte Banner des
Christuskreuzes und zum anderen die “jugendbewegte” Situation am Lagerfeuer. Beide Holzschnitte vereinen in sich den
Inhalt der “Christopher-Gruppe”: jugendgemäße Religiosität (Abb. S. 89 und S. 90)
6. Wie wurden die Jugendlichen entdeckt, und welche Strafen verfügten die Gerichte?
Aufgrund der im Dritten Reich üblichen Kontrolle der Soldatenpost entdeckte die Gestapo den relativ intensiven
Briefwechsel zwischen den Mitgliedern in Bruchsal und den ehemaligen Mitgliedern an der Front.
Da wir das Vorgehen der Gestapo bereits in der Einleitung skizziert haben, gilt es jetzt abschließend aufzuzeigen,
welchen Strafen und Maßnahmen die Gruppenmitglieder zugeführt wurden. Die Gestapo billigte aufgrund des Alters der
Jungen diesen solch ein illegales Unternehmen nicht zu und suchte einen “Drahtzieher”, den sie dann auch “fand”: Franz
Schmitt, ehemals Leiter des ND Bruchsal (1930-1935).
Am 21. November 1941 verurteilte das Landgericht Karlsruhe Schmitt und Eckert zu zehn bzw. acht Monaten Gefängnis; die
meist minderjährigen Schüler des Schloßgymnasiums und der Freiherr-vom-Stein-Oberschule gingen straffrei aus, jedoch
strafte die Gestapo die Eltern der Schüler mit Kindergeldkürzungen und beruflichen Versetzungen in andere Städte des
Landes. Auch die ehemaligen Mitglieder der “Christopher-Gruppe”, die zu diesem Zeitpunkt Soldaten waren, kamen
“glimpflich” davon: Auf Fürsprache der Wehrmacht nämlich - das gab es 1941 noch! - verblieben diese jungen
Wehrmachtsangehörigen im Bereich der Militärgerichtsbarkeit. Es waren “verständnisvolle Offiziere, die das Ansinnen der
Gestapo, die mittlerweile Einberufenen freizugeben und der Zivilgerichtsbarkeit zu überlassen, geschickt blockierten.
Was nach einem gewonnenen Krieg geschehen wäre, ist dabei eine andere Frage”.19
Auch die Schüler des JKG-Vorgängers, Dengel, Brückmann, Sautner und Kallenbach, hatten das “Glück”, entweder
minderjährig oder Soldat zu sein; sie erhielten keine Haftstrafen.
Lohnenswert ist jedenfalls, den Bericht des Hauptangeklagten Franz Schmitt, heute in Bruchsal lebend, mit dem Titel “In
den Händen der Gestapo” zu lesen, in dem er seine Zeit im Gefängnis und im KZ sehr eindrucksvoll schildert.20
Zur Einschätzung der illegalen Bruchsaler “Christopher-Gruppe”
Will man nun eine Einschätzung und Wertung der ND/“Christopher-Gruppe” vornehmen, so ist der Historiker zunächst auf die
verschiedenen Abhandlungen derer angewiesen, die in der illegalen Organisation mitarbeiteten, wobei diese auch
unterschiedliche Aspekte in den Vordergrund stellen. War es nun Widerstand, war es nur Opposition, war es Protest, oder
war es bewußtes religiöses Anderssein, was diese jungen Menschen in die Illegalität drängte?
Vielleicht kommt folgende Zusammenfassung eines im November 1991 aufgenommenen Rundfunkgesprächs mit den ehemaligen
Beteiligten Bausch, Roegele, Kallenbach und Schmitt der historischen Wahrheit am nächsten: “Man wollte sein Leben nach
eigenen Vorstellungen leben und gegen die Gemeinschafts- und Deutschtumsideologie des Regimes christlich geprägte
Individualität setzen.”21
Man fragt sich aber angesichts der herausragenden Rolle der protestantischen Kirche in der ehemaligen DDR und der
katholischen Kirche in der ehemaligen Volksrepublik Polen bei der Überwindung des jeweiligen kommunistischen
Herrschaftssystems, ob nicht doch bei eventuellen Zuspitzungen der politischen Lage solche Gruppen wie der Bund ND, der
ja auch außerhalb Bruchsals agierte, Initialzündungen für demokratische Veränderungen hätten geben können. Doch
verbietet das Ende der Gruppe im Jahre 1941 eigentlich solche Spekulationen.
Immerhin kann ND neben den oben erwähnten Persönlichkeiten noch weitere Personen aus Politik und Gesellschaft vorweisen,
die nach 1945 unsere junge Demokratie mit aufbauen halfen. Auch sie setzten das Christuskreuz gegen das Hakenkreuz.
StR Rolf Maier
Ereignisüberblick
1930 bis 1935 Franz Schmitt - Leiter der Bruchsaler Gruppe des katholischen Schülerbundes “Neues Deutschland” (Schmitt, Jg. 1916)
bis 1938 Otto Gerhard (1920-1938), Leiter der Bruchsaler Gruppe “Neues Deutschland” (ND)
Leitungsmitglieder waren zu dieser Zeit auch Otto B. Roegele (Jg. 1920) und Anton Heuchemer (Jg. 1916).
Ende 1938 Schüler und Mitglied der “Christopher-Gruppe” Paul Kallenbach (Jg. 1921) beginnt sein dann später von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmtes Tagebuch.
1938 bis 1940 Hans Bausch (1921-1991) übernimmt nach dem Tode Gerhards die Leitung der Gruppe. Es erscheint ein Gedenkheft für O. Gerhard.
27. Juni 1939 Totales Verbot der Schülervereinigung “Neues Deutschland”. Hans Bausch informiert die Mitglieder des Schülerbundes über das Verbot des ND.
5. Juli 1939 Hausdurchsuchung bei Hans Bausch
Unter strengster Geheimhaltung wird die bisherige ND-Gruppe als “Christopher-Gruppe” weitergeführt, getarnt als
Pfarrgruppe.
Illegale Herausgabe hektographierter Hefte, in denen Zeitereignisse kritisch behandelt werden; Titel: “Wir”-Hefte.
Sommer 1940 Hans Bausch wird zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Die Leitung der Jugendgruppe übernimmt Otto Pfau (Jg. 1921, gefallen). Pfau organisiert gesellige Abende und Fahrten.
Oktober 1940 Wilhelm Eckert (1923-1943, gefallen) tritt die Nachfolge Pfaus an, der seine Einberufung zur Wehrmacht erhielt. Eckert, so die Gestapo, habe die Gruppe noch straffer organisiert.
12. Mai 1941 Entdeckung der “Christopher-Gruppe” durch die Geheime Staatspolizei. Die illegale Gruppe war gerade bei
der Herstellung des fünften “Wir”-Heftes. Eckert muß das gesamte Material eigenhändig auf einem Leiterwagen durch die
Stadt zum Gefängnis ziehen; er selbst wird inhaftiert.
Die Stadt ist in Aufregung.
14. Mai 1941 Hausdurchsuchungen bei allen Mitgliedern der Gruppe, Verhör auch der zwölf- und 13jährigen Schüler durch die Gestapo.
20. Mai 1941 Gestapo fordert wegen illegaler Betätigung für den verbotenen Bund “Neudeutschland” die Entfernung aller beteiligten Schüler von der Schule.
Mitte Juni 1941 Sieben Schüler werden relegiert.
27. Juni 1941 Verhaftung des ehemaligen Leiters der ND-Gruppe Bruchsal, Franz Schmitt; Vorwurf: “Drahtzieher” der illegalen Gruppe Beteiligte Schüler erhalten “Jugend-Arrest”, drei Wochen waren an den Wochenenden im Gefängnis Karlsruhe-Durlach abzusitzen.
5. September 1941 Oberstaatsanwaltschaft Karlsruhe legt Anklageschrift gegen Schmitt, Eckert und Pfau vor (alle drei waren ehemals Leiter der Bruchsaler ND-Gruppe).
September 1941 Eckert bleibt in Untersuchungshaft, die anderen Schüler werden wieder zum Unterricht zugelassen.
21. November 1941 Beginn der Hauptverhandlung und Urteilsverkündung in Karlsruhe (Schmitt zehn Monate und Eckert acht Monate Gefängnis, Pfau war Soldat und im Fronteinsatz !) Bausch, Roegele, Kallenbach und Heuchemer wurden nicht verurteilt, weil sich Vorgesetzte für sie verwendeten.
Dezember 1941 Entlassung Eckerts aus dem Gefängnis, mußte Bruchsal binnen 24 Stunden verlassen.
8. Januar 1942 Eckert wird von allen Gymnasien NS-Deutschlands verwiesen.
Zusatz
Aktivitätssynopse
Treffen
- wöchentlicher Gruppenabend
- monatlicher Besuch der Messe
- vierteljährliche Christusfeier
- eigens geschnitzte Hoheitszeichen für die Wölflinge, Knappen u. Ritter
- gemeinsamer Sonntagsspaziergang
Fahrten
- Skilaufen
- Zeltlager
- Reisen
- “Seminare”
- Organisieren von Zelten
Aktionen
- Herstellung u. Verschickung der “Wir”-Hefte
- Briefe
- Kleinaktion vor Ort, Kruzifix in der Schule
Religionsunterricht
- Organisation des außerschulischen Religionsunterricht
- klassenweise u. gruppenweise, z.T. ohne geistl. Beistand
Anmerkungen
-
Auszüge aus den Akten, gelagert im Badischen Generallandesarchiv Karlsruhe (im folgenden GLA zitiert) 235/35599. ↩︎
-
ebenda ↩︎
-
R. Maier u.a.: Parolen - Plakate - Prozente. Katholische Volkspartei und Zentrum in Heidelberg 1865-1933. Ausstellung am St. Raphael-Gymnasium, Heidelberg 1990
Die hier wiedergegebenen Karikaturen sind dieser Ausstellung entnommen.
Zur Geschichte des Zentrums sei auf folgende Titel verwiesen:
H. G. Merz: Katholische und evangelische Parteien in Baden. In:
P.-L. Weinacht (Hrsg.): Die CDU in Baden-Württemberg und ihre Geschichte. Stuttgart 1978, S. 33 ff. und
G. Rüther: Geschichte der Christlich-Demokratischen und Christlich-Sozialen Bewegungen in Deutschland. Bonn 1984; und
Katholischer Arbeitskreis für zeitgeschichtliche Fragen: Wahlverhalten der katholischen Bevölkerung Deutschlands 1932-33. Bonn 1983 ↩︎ -
A. Bullock: Hitler. Eine Studie über Tyrannei. Düsseldorf 1961, S. 390 ↩︎
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ebenda ↩︎
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J. Schadt: Verfolgung und Widerstand unter dem Nationalsozialismus in Baden. Stuttgart 1976, S. 87 ↩︎
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B. Haupert/F. J. Schäfer: Jugend zwischen Kreuz und Hakenkreuz. Frankfurt a.M. 1991, S. 260/261 ↩︎
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Interview mit Paul Kallenbach am 11. November 1991. Das Interview führten Werner Streckfuß und Rolf Maier.
[^9] Alle Informationen zur Geschichte des ND sind entnommen aus:
R. Eilers (Hrsg.): Löscht den Geist nicht aus. Der Bund Neudeutschland im Dritten Reich. Mainz 1985 ↩︎ -
GLA ↩︎
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Interview mit Paul Kallenbach ↩︎
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In den Akten des GLA in Auszügen ↩︎
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Interview mit Paul Kallenbach ↩︎
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Otto B. Roegele: In der Bewährung. Der Bruchsaler Prozeß. In:
Leuchtturm-Jahrbuch 1948, S.206 ↩︎ -
ebenda und besonders:
A. Heuchemer: Zeit der Drangsal. Die katholischen Pfarreien Bruchsals im Dritten Reich. Bruchsal 1990, S. 139 ↩︎ -
Aus einem Schreiben Hans Bauschs v. 20. Mai 1976, zitiert in:
J. Maier: Schulkampf in Baden 1933-1945. Mainz 1983, S. 252 ↩︎ -
Aus dem Tagebuch Kallenbachs, in: GLA ↩︎
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O. B. Roegele: “Hat nie aufgehört…”. Katholische Jugend in der Illegalität. In:
R. Eilers: a.a.O., S. 156 f.
O. B. Roegele: In der Bewährung… a.a.O., S. 207 ff.
J. Maier: a.a.O., S. 251 ff.
A. Becker: Der Bruchsaler Prozeß. Widerstand im 3. Reich. In:
Schönborn-Gymnasium Bruchsal 1979. Festschrift. Bruchsal 1979, S. 60 f. ↩︎ -
O. B. Roegele: Hat nie aufgehört…, S. 157 ↩︎
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K. Dussel: Vor genau 50 Jahren NS-Prozeß gegen Bruchsaler Jugendliche. Stilisierung als “Widerstand” zurückgewiesen. Führende Mitglieder der Jugendgruppe “Christopher” bei der Rundfunk-Nahaufnahme. In:
BNN v. 21. November 1991 ↩︎ -
F. Schmitt: In den Händen der Gestapo. In: R. Eilers: a.a.O., S. 163 ff. ↩︎
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K. Dussel: a.a.O. ↩︎